01 Juli 2015

01.07.2015


GAU
Wie sehr man abhängig ist von der Technik, erlabt man genau dann, wenn die Technik aussteigt. Wir verlassen uns seit Jahren auf das Garmin GPS. Kombiniert mit der Software für die Routenplanung  auf dem Tablet, wirklich eine sehr gute Sache. Gestern führen wir abseits der Hauptstrassen durch schöne Gegenden und Wälder. Plötzlich hatte ich auf dem GPS kein Bild mehr.

Was nun?

Anhalten, ausschalten, auf 10 zählen, einschalten. Nichts!
Neuer Versuch. Wieder nichts!

Sind wir in einem GPS-Loch oder im Niemandsland? Kurz vorher sind wir an einer Warntafel, dass hier ein Militär-Übungsgelände ist, vorbeigefahren. Hat es da eventuell Störsender? Ist das die Lösung? Zum Guten Glück hatte ich vorher den Streckenverlauf für die nächsten ca. 20 km angeschaut. So wusste ich, dass wir ca. 4 bis 5 km Richtung N fahren müssen, dann links abbiegen Richtung W und dann sollten wir irgendwie nach Wilmington NC kommen.
Zum guten Glück hatten wir auch  noch eine brauchbare Strassenkarte dabei. Guten Mutes fuhren wir weiter. Aber wie finden wir unsere reservierte Unterkunft?

Eine Frage wollte mir nicht aus dem Kopf: Habe ich gestern Abend das GPS geladen, oder nicht? Ist die Batterie einfach leer? Nach gut einer Stunde fuhren wir in einen grösseren Vorort von Wilmington NC. Bald fanden wir einen Supermarkt, eine Tankstelle und eine Fastfood-Bude. Genau das was die Amerikaner auch machen, machten wir auch. Ausgerüstet mit einem Stromadapter und dem Ladegerät suchten wir eine Steckdose.


Und siehe da! Die Anzeige auf dem Display: Ladezustand der Batterie: 0 %.

Eine willkommene aber ungeplante Pause von ca. 30 Minuten und unser GPS war wieder geladen.

Früher machten wir doch auch grosse Velotouren, ohne GPS, und es hat funktioniert. Das waren noch richtige Abenteuerfahrten. Heute fast nicht mehr denkbar. Sind wir schon so verwöhnt und von der Technik abhängig? Oder einfach „Warmduscher“ und „Beckenrandschwimmer“?
Kommen wir von der Arbeit, oder gehen wir an die Arbeit?