13 Juli 2015

13.07.2015


Schatten- und Eiswürfelhüpfen
Wir sind in Florida und fahren auf der 1A1 Richtung Süden.

Das ist die Küstenstrasse bis Miami. Vorbei an wunderschönen Villen, entlang von unzähligen Golfplätzen, dann wieder lange, schnurgerade und unbewohnte Anschnitte. Heute erfanden wir ein neues „Fahrradspiel“, oder man könnte auch von einem Intervalltraining sprechen. „Schatten- und Eiswürfelhüpfen“. Ab ca. zehn Uhr brannte die Sonne fast unerbittlich auf uns nieder. Wir kamen nicht mehr zügig vorwärts, da wir jeweils nach 15 Minuten einen Schattenplatz oder sonstige Abkühlmöglichkeiten suchten. Bei jedem Food Markt, bei jeder Tankstelle füllten wir unsere Bidons mit frischem Wasser und Eiswürfel. Im Schatten war es einfach warm, an der Sonne einfach heiss. Dank dem Fahr- und Gegenwind hatten wir wenigstens das Gefühl, es „kühle“ uns ein bisschen ab. Wir sind nicht die einzigen Spinner, andere Velofahrer waren auch unterwegs.



 
Wir sassen bei einem Spielplatz am Schatten und gönnten uns eine Schattenpause und ein (noch) kühles Getränk, das wir vorher in einer Tankstelle gekauft hatten. Da kam ein anderer Tourenfahrer zu uns. Er ist in Miami gestartet und fährt Richtung Norden. Auch er hatte heiss, aber Rückenwind.
 
Vor gut einer Woche empfahl uns ein Einheimischer, nicht wie geplant in Jacksonville FL, sondern in St. Augustine den Ruhetag zu geniessen. Das sei eine sehr alte und schöne Stadt. Tatsächlich, wir waren bereits heute Nachmittag und am Abend in der Altstadt. Wirklich sehr schön. Jedenfalls haben wir noch einige Läden die wir morgen (Ruhetag) aufsuchen werden.


Bis Miami sind es noch ca. 550 km, wir haben Zeit bis Ende Juli. Das ist doch irgendwie beruhigend! Nächster Termin den wir einhalten müssen ist der 1. August, 16:00 Uhr, nein, nicht unser Rückflug, sondern dann beginnen unsere Ferien!

11 Juli 2015

11.07.2015


Nette Leute und Littering
Egal wo, wir werden immer wieder angesprochen. Sei das bei einer Tankstelle, oder beim Einkaufen, oder auch bei Strassenkreuzungen. Da lassen die Autofahrer die Scheiben runter und fragen, wohin, woher. Nur kurze Gespräche, aber immer eine willkommene Abwechslung.

Heute sassen wir keine zwei Minuten auf Schaukelstühlen und genossen ein Eis, schon wurden wir von mehreren Leuten Angesprochen.

Ein Pastor wünschte uns eine gesegnete Weiterfahrt, ein pensionierter Golfer meinte, wir sollen doch lieber Golf spielen, dann da sei er der Leader. Ein Trucker Fahrer sagte wir sollen dann nicht auf die Interstade 95 gehen, da sei es viel zu gefährlich. Logisch, ab morgen fahren wir auf der A1A, das ist die Strasse entlang der Ostküste.
Auch unsere Fahrräder werden öfter genau angeschaut. Swisshandmade by AARIOS macht scheinbar grossen Eindruck.
Amerika ist ein sauberes Land! Überall sehen wir Warntafeln mit dem Hinweis, dass Übeltäter mit 1‘000 $ gebüsst werde. Trotzdem liegen kiloweise Schrauben, Bolzen, Nägel, geplatzte LKW-Reifen, zerrissene Spanngurten usw. am Strassenrand.

09 Juli 2015

09.07.2015

Wasserverbrauch

Um unsere Motoren abzukühlen trinken wir pro Tag je ca. 4 – 5 Liter Flüssigkeit. Meistens Wasser, zwischendurch (kalter) Kaffee, ab und zu mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte. Tankstellen sind unterwegs willkommene Schattenplätze, Kühlboxen und Nachschublieferanten.
Seit Tagen sind wir in einer sehr monotonen Gegend. Wälder an Wälder, ca. 50 Meter breite Waldschneisen mit kilometerlangen schnurgeraden Strassen. Zwischendurch Strassenkreuzungen, grosse Waldlichtungen (vermutlich hatten die da grosse Waldbrände), unzählige Brücken, ein paar wenige Häuser oder Hütten, vereinzelte Dörfer oder Häusergruppen. Die sind aber immer mit City bezeichnet! Und dann wieder schnurgerade Strassen.

Wir passen die Streckenlänge den Unterkunftsmöglichkeiten und den Wettervorhersagen an. Meistens sind gegen Abend Gewitter angesagt aber uns interessieren vor allem auch die Temperaturangaben. Heute waren 104 ° F in dieser Gegend angesagt. Unsere heutige Planung war so, dass wir am Mittag unser Tagesziel erreicht haben.
Da morgen eine längere Etappe ansteht, fahren wir früher los und hoffen, dass wir vor der grossen Hitze in Brunswick sein werden.


lächelnd das Tagesziel erreicht!
 
Einkaufshilfe für müde Velofahrer.

 

07 Juli 2015

06 Juli 2015

06.07.2015


Schreibfaul? Nein! Sicher nicht!
Aber wir haben sonst immer viel zu tun. Fahrräder putzen, ölen, schmieren, Schrauben nachziehen, Leute, es gibt immer etwas zu tun. Dann ist unsere „Rad freie“ Zeit auch ausgelastet mit der Tourenplanung. Richtig, einfach Richtung Süden. Geht aber nicht immer. Die Etappenlängen müssen auf die Unterkunftsmöglichkeiten abgestimmt werden.

Zum Teil fahren wir auf stark befahrenen Strassen. Nach Möglichkeit verlassen wir diese aber sehr schnell und gerne wieder. Wir werden zum Teil mit recht knappen Abstand überholt und wir vermissen auch die Shoulders. Meistens hat es neben der Fahrbahnmarkierung nur noch einen asphaltierten Streifen von ca. 30 cm. Zudem hat es tief eingefräste Querrillen, die die Auto- und Truckerfahren wecken sollten, wenn sie auf diese Rillen kommen. Kommen wir mit unseren Rädern in diese Rillen, dann schüttelt es gewaltig und wir erhalten eine gratis Tiefenmassage.

Wir haben South Carolina bereits verlassen und sind nun in Savannah (Bundesstaat Georgia) und werden den morgigen Ruhetag geniessen. Wobei eine kleine Reparatur steht noch an. Den letzten Kilometer musste Silvia heute ohne Vorderbremse fahren da eine Bremsbacke abgebrochen ist. Zum guten Glück haben wir Ersatzmaterial mitgenommen. Fachgeschäfte mit Fischerutensilien gibt’s „am Meter“, aber einen vernünftigen Fahrradladen haben wir noch nicht gefunden.

03 Juli 2015

03.07.2015

RIOZ Brazilian Steakhouse

Gestern Huhn mit Nudeln heute das Feinste vom Feinen.
Nach einem strengen Tag landeten wir in Myrtle Beach. Heute hatten wir alles. Regen, bedeckter Himmel und Sonnenschein. Auf abgelegene Strassen fuhren wir durch Wälder und vorbei an grossen Feldern.
 
Richtung der Stadt Myrtle Beach wurde der Verkehr immer dichter und wir mussten auf mehrspurigen, leider sehr dichtbefahrenen Strassen, logisch immer schön rechts, einige Kilometer fahren.
Da die heutige Unterkunft fast im Zentrum ist, hatten wir dementsprechend eine grosse Auswahl an Verpflegungsmöglichkeiten. Spontan entschieden wir uns für RIZO. Nachdem uns Heriberto die Bestellregeln erklärt hatte, ging’s los. Wir bekamen zwei Plaketten. Auf der einen Seite grün, auf der anderen Seite rot. Wenn man Nachschub wollte, dann musste man die Plakette von rot auf grün umkehren.
 
 Innert wenigen Sekunden standen Kellner mit verschiedenen Fleischstücken, aufgespiesst an langen Säbeln, am Tisch, und man konnte auswählen, Steak, Huhn, Filet, Braten, Lamm, Bratwürste und und und. Einfach bis man genug hatte! Natürlich fehlte es auch nicht an leckeren Beilagen vom Buffet. Wir hatten Zeit und dementsprechend nahmen wir kleine Portionen. Wir waren eine gute Stunde in diesem Grillrestaurant. In dieser Zeit haben wir sicher zweimal neue Tischnachbarn bekommen. Ich glaube, die Amerikaner kennen nur Fastfood und nicht Slowfood.

02 Juli 2015

02.07.2015


Nicht verwöhnt
Wir haben ein einfachen Grundsatz: geniesse es wenn du es hast, jammere nicht, wenn du es nicht hast. Sei das mit dem Essen, der Unterkunft oder dem Gegenwind.

Bis anhin konnten wir unsere Tourenplanung so einteilen, dass wir immer in Holiday Inn übernachten konnten. Da finden wir immer ein gutes und preiswertes Angebot. Das Holiday Inn Konzept ist wie für uns zugeschnitten: Saubere, gute Übernachtungsmöglichkeiten mit Frühstück. Was wollen wir mehr?
Bei der Planung für die heutige Etappe haben wir gesehen, dass es in Smith NC ein Holiday Inn gibt. Da wir auch noch einen Teil mit der Fähre fahren mussten, wählten wir bewusst nicht eine allzu grosse Strecke.

 
 
Ca. 10 km vor Smith NC schaltete ich mein GPS um und hoffte, dass ich bei der Unterkunftsauswahl das Holiday Inn finde. Aber es blieb bei der Hoffnung.

Wir entschieden uns weiter auf der Strasse 211 zu fahren, denn gestern haben wir bei Google-Maps ganz klar gesehen, dass auf dieser Strecke ein Holiday Inn ist. Zudem wurde die Reservation per e-mail bestätigt. Tatsächlich, an einer Kreuzung (Niemandsland / Niemandsland) steht ein nigel-nagel-neues Gebäude. Scheinbar ist auch ein GPS-Update fällig!

Beim Check-in fragten wir, wo wir in der Nähe etwas essen können. Sure, 4 Meilen Richtung Beach, oder wieder zurück nach Southport. Sicher nicht! Die Tankstelle nebenan hat nicht nur Gas, Benzin und Diesel im Angebot. Heute gibt‘s zum z’Nacht ein Fertiggericht. Ich konnte wählen zwischen Nudeln mit Huhn oder Huhn mit Nudeln.
Alle Zimmer sind mit einem Mikrowellengerät ausgerüstet. Innert Minuten hatten wir eine feine Gemüsesuppe und Huhn mit Nudeln. Eine gute Klimaanlage und die Lüftung sorgt dafür, dass wir heute Nacht nicht in der Küche schlafen müssen.
 
Sicher werde ich von einem frischem Salat, Steak und Potato träumen!